
Orientteppiche sind Teppiche, die vor allem im „Orient“ gewebt und geknüpft werden. Das als „Teppichgürtel“ bekannte geographische Gebiet, in dem Orientteppiche hergestellt werden, erstreckt sich von Marokko über Nordafrika und Vorderasien bis nach Zentralasien und Indien. Durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien (Wolle, Seide und Baumwolle), Farben und Muster haben sich in den jeweiligen Gebieten besondere Teppichtypen entwickelt, bekannte Beispiele sind der Perserteppich und der türkische Teppich. Die Größen und Verwendungen sind vielfältig: Bodenteppiche, die einen ganzen Raum ausfüllen können, und islamische Gebetsteppiche (sajjadah), ferner Orientteppiche als Kissen, Trage- und Satteltaschen, Schmuckdecken für Tiere oder Schmuckbänder für Zelte. Geknüpfte jüdische Toraschreinhüllen (Parochet)[1] und christliche Orientteppiche mit sakralen Motiven sind bekannt.
Orientteppiche sind bekannt für die reiche Vielfalt ihrer Farben und Muster und haben gemeinsame traditionelle Merkmale, die sich seit Jahrhunderten nicht verändert haben. Die meisten Teppiche sind rechteckig, es finden sich gelegentlich quadratische, runde und sechseckige Formen. Innerhalb dieser rechteckigen Form sind nahezu alle Muster in ein Mittelfeld und eine Bordüre aufgeteilt. Die Bordüre, oder der Rahmen, setzt sich meist aus Streifen unterschiedlicher Breite zusammen.
Mit der Ausnahme eines durch ungleiches Scheren des Flors erzeugten Reliefeffekts entsteht ein Teppichmuster immer durch die zweidimensionale Anordnung von verschiedenfarbigen Knoten. Jeder eingeknüpfte Knoten kann als ein Bildpunkt oder Pixel eines Bildes angesehen werden, das aus vielen Reihen von Knoten erzeugt wird. Je geschickter die Knüpfenden (oder, im Fall von Manufakturteppichen, die Entwerfenden), desto feiner ist das Muster ausgearbeitet.
Herkunft: In Samarkand, Afghanistan in Handarbeit geknüpft
Maße: 2,91 x 0,83 m